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Generationenverein Hümme

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Die Geschichte unseres Dorfes

Hümmes geschichtliche Entwicklung

Der zweisilbige Name des Ortes an der Esse macht das Dorf als eine der ältesten, vermutlich dauerhaft besiedelten Wohnplätze kenntlich. Von den Hängen des Reinhardswaldes östlich Hümme stammen zahlreiche Hinweise auf eine Jäger- und Sammlerbevölkerung, die vor ca. 7000 Jahren hier lebte.

 

In die späte Jungsteinzeit / frühe Bronzezeit (um 2000 vor Chr.) verweisen Flintklingen u. a. von der Dingel.

 

In die vorrömische Eisenzeit um 800 vor Chr. (d. h. hier die keltische Eisenzeit), z. T. in ältere Zeit, gehören Urnengräber, die am zum heutigen Bahnhof hin flacher werdenden Dingelhang ausgegraben wurden. Aus der Zeit um Christi Geburt stammen andere (jetzt germanische) Grabgefäße, die in dem Bahnhofsbereich entdeckt wurden. Die zugehörige Siedlung lag nördlich davon, wie Scherbenfunde belegen.

Hümme zählt also zu den ältesten Siedlungsräumen im Altkreis Hofgeismar. Um 850 wird Hümme erstmals urkundlich erwähnt. Das Dorf liegt damals in der Gegend um den heutigen Bahnhof.

Der Hümmer Bahnhof (Fotos: Geschichtskreis Hümme)
Der Hümmer Bahnhof (Fotos: Geschichtskreis Hümme)

 

Das benachbarte 1018 urkundlich erwähnte Haldungen ist schon sehr früh mit Hümme verbunden. Im 15. Jahrhundert werden beide Dörfer bei einer kriegerischen Auseinandersetzung zerstört und anschließend gemeinsam in der Talsenke der Esse wieder aufgebaut. Der älteste Teil des Ortes liegt im Bereich der Kirche. Seitdem späten 17. Jahrhundert hat sich der Ort weiter nach Südwesten ausgedehnt.

Um 1699 wird versucht, von Bad Karlshafen aus eine Wasserstraße nach Kassel herzustellen, um das Hannoversch-Mündener Zollrecht zu umgehen. 1726 erreicht der Kanal von Stammen aus Hümme, und zwei Jahre lang wird ein Probebetrieb mit einem Marktschiff durchgeführt. Aus wirtschaftlichen Gründen wird das Kanalprojekt wieder eingestellt. Ausgebaut wurde der Kanal bis zum Schöneberg. In Teilen ist das alte Kanalbett heute noch erkennbar.

 

1848 wird die Carlsbahn von Grebenstein über Hümme nach Karlshafen als erste Eisenbahn in Hessen eröffnet. Kurze Zeit später wird die Friedrich-Wilhelm-Nordbahn von Kassel über Hümme nach Warburg fertiggestellt. Hümme ist Eisenbahnknotenpunkt und Umsteigebahnhof. Von den Wartungsanlagen für Lokomotiven sind der Lokschuppen und die Drehscheibe erhalten geblieben. Ende des 19. Jahrhunderts wird das Empfangsgebäude durch das heute noch erhaltene Bahnhofsgebäude ersetzt.


Nach dem Bahnanschluss gibt es einen deutlichen Bevölkerungsanstieg mit entsprechender Siedlungserweiterung. Im frühen 20. Jahrhundert entsteht eine Neubausiedlung aus Ein- und Mehrfamilienhäusern, die nach dem Zweiten Weltkrieg weiter wächst. Der bis dahin rein landwirtschaftlich strukturierte Ort wandelt sich mehr und mehr zur Arbeiter-Pendler-Gemeinde.

 

Die Ansiedlung der Eisenbahn hat diese Entwicklung entscheidend mitgeprägt und schon früh außerland* wirtschaftliche Erwerbsquellen geboten. So sieht man dem Ort heute noch sowohl seine landwirtschaftliche Tradition durch die großen diemelländischen Häuser als auch seine Arbeitertradition durch die Bahnarbeitersiedlung und kleineren Arbeiterhäuser an. Nördlich des alten Ortskernes erstreckt sich das Hummer Neubaugebiet, das flächenmäßig fast die Größe des alten Dorfes hat und überwiegend der reinen Wohnnutzung dient.

 

Hümme ist als unregelmäßiges Haufendorf entstanden, geprägt durch das “Diemelländische Haus". Der alte Ortskern ist in seiner Struktur und in seiner Geschlossenheit im wesentlichen erhalten geblieben, wird bis heute durch Ergänzungsbauten verdichtet und ist als Gesamtanlage im Rahmen des Hessischen Denkmalschutzgesetzes festgelegt. Darüber hinaus sind fast 50 Einzelgebäude als Kulturdenkmal geschützt.

 

Die Flurbereinigung wird in Hümme von 1957 bis 1961 durchgeführt und hat auch zur Ansiedlung weiterer landwirtschaftlicher Betriebe geführt. 1970 wird die bis dahin eigenständige Gemeinde Hümme im Zuge der Gebietsreform mit der Stadt Hofgeismar zusammengeschlossen. Die Dorferneuerung von 1987 bis 1995 hat zu großen Investitionen sowohl im öffentlichen als auch im privaten Bereich geführt und den Ort erheblich umgestaltet. Insgesamt sind ca. 7 Mio. DM für über 100 Maßnahmen investiert worden.

 

Heute ist Hümme ein Dorf mit ca. 1400 Einwohnern. Die Beschäftigungsstruktur im Ort ist als gut zu bewerten. Ebenso die Versorgungslage mit Artikeln des täglichen Bedarfs und öffentlichen Einrichtungen. Das kulturelle Leben wird von den zahlreichen aktiven Vereinen des Ortes getragen.